Branche Afrofrisuren

Afrofrisuren

Was sind Afrofrisuren?

Afrofrisuren umfassen eine breite Palette an Stylings für krauses, lockiges und welliges Haar afrikanischer Herkunft. Sie feiern die natürliche Textur des Haars, betonen die individuelle Identität und gelten vielfach als kulturelles Statement. Ob in Berlin, Hamburg, München oder Köln – Salons und Stylist:innen bieten heute innovative Techniken an, die den natürlichen Look bewahren und zugleich modische Akzente setzen.


Geschichte und kulturelle Bedeutung

Die Tradition der Haarstylingkunst in afrikanischen Kulturen reicht Jahrtausende zurück: Frisuren dienten als Ausdruck von Stammeszugehörigkeit, sozialem Status und Schönheitsideal. In der afrikanischen Diaspora – insbesondere während der US-Bürgerrechtsbewegung – gewann der voluminöse „Afro“ als Symbol des Black Pride an Bedeutung. Auch in Deutschland setzte sich das Bewusstsein für natürliche Haarstrukturen in den 1970er-Jahren langsam durch, als afro-deutsche Communities in Städten wie Stuttgart und Frankfurt am Main den Afro und kunstvolle Zöpfchen als Teil ihrer Identität etablierten .

Früher galten krause Haare häufig als unprofessionell oder „ungepflegt“. Heute erkennen Mode und Kosmetikbranche den ästhetischen Wert afrikanischer Haartexturen an. Initiativen wie Workshops, Meetups und YouTube-Tutorials stärken das Selbstbewusstsein und fördern das Wissen um richtige Pflege und Styling.


Techniken populärer Afrofrisuren

Klassischer Afro

Der klassische Afro ist die wohl bekannteste Form: Voluminös, rund und frei geformt. Durch das vorsichtige Auskämmen oder Pickupen entsteht ein beeindruckendes, symmetrisches Volumen. Besonders in Szenevierteln wie Berlin-Mitte oder Hamburg-Eimsbüttel ist dieser Look ein Statement für Natürlichkeit und Selbstbewusstsein.

Cornrows und Zöpfe

Cornrows sind enge, flache Flechtreihen, die direkt am Ansatz liegen und zu kunstvollen Mustern arrangiert werden. Kombiniert mit Boxbraids oder Feed-In Braids, bei denen die Extensions nachgearbeitet werden, halten sie mehrere Wochen lang. Beliebte Muster reichen von klassischen Geraden bis zu kreativen Tribal-Designs. In Düsseldorf-Pempelfort und München-Schwabing finden sich spezialisierte Salons, die komplexe Cornrow-Kreationen anbieten.

Twists und Senegalese Twists

Bei Twists werden zwei Strähnen miteinander verdreht, bei Senegalese Twists kommen zusätzliche Extensions zum Einsatz. Diese Technik verleiht dem Haar Länge und Fülle, ohne es zu stark zu belasten. Twists sind sehr pflegeleicht und in Frankfurt-Bockenheim sowie Stuttgart-Mitte in Mode.

Bantu Knots

Bantu Knots (auch Zulu Knots) entstehen durch das Aufdrehen kleiner Haarpartien zu Knoten. Nach dem Auflösen erhält man definierte Ringellocken. Künstler:innen in Köln-Ehrenfeld und Leipzig-Plagwitz setzen Bantu Knots gern für kreative Shootings und Workshops ein.

Wash-and-Go und Twist-Out

Ein Wash-and-Go nutzt die natürliche Lockenstruktur: Nach dem Waschen werden Locken mit Leave-in-Conditioner und stylenden Gelen in Form gebracht. Beim Twist-Out werden zuvor geflochtene oder verdrehte Strähnen wieder geöffnet, um definierte, voluminöse Locken zu erreichen. Diese Techniken sind besonders beliebt im urbanen Umfeld in Hamburg-Altona und München-Haidhausen.


Pflege und Styling natürlicher Afrohaare

Feuchtigkeit und Hydration

Afrohaar neigt zur Trockenheit, da die natürlichen Öle nicht so leicht an den Whirls entlangwandern können. Essenziell sind daher:

  • Co-Washes (Conditioner-Wäschen) anstelle aggressiver Shampoos

  • Leave-in-Conditioner für langanhaltende Feuchtigkeit

  • Deep-Conditioning-Masken mit natürlichen Ölen und Buttern (z. B. Sheabutter, Kokosöl)

Empfehlungen für zertifizierte Naturkosmetik findet man beim Naturkosmetikverband e. V. .

Protective Styles

Langanhaltende Stylings wie Cornrows oder Twists schützen die Spitzen und unterstützen das Haarwachstum. Trotzdem sollten alle sechs bis acht Wochen Pausen eingelegt werden, um Haarschäden und übermäßigen Zug zu vermeiden.

Abende­routine

Der nächtliche Schutz ist entscheidend:

  • Satin- oder Seidenkissen­bezüge verringern Reibung und Haarbruch.

  • Bonnet oder Haarnetz aus Satin bewahren die Feuchtigkeit.

Diese Hilfsmittel sind in vielen Afro-Salons und Onlineshops erhältlich.


Empfohlene Salons in deutschen Großstädten

Viele Friseursalons haben sich auf Afrohaare spezialisiert. Eine Auswahl:

  • Berlin: In Kreuzberg und Neukölln bieten Salons Workshops zu Cornrows und Twists an.

  • Hamburg: St. Pauli lockt mit internationalen Produktlinien und moderaten Preisen.

  • München: In Schwabing und Glockenbachviertel findet man High-End-Studios mit Afro-Expertise.

  • Köln: Das Belgische Viertel ist bekannt für eine Szene aus Barber-Shops und Afro-Styling.

  • Düsseldorf: Pempelfort beheimatet jährliche Afro-Kultur-Festivals direkt im Salon.

Eine Beratung vorab – ob telefonisch oder online – hilft, den passenden Salon und Stil zu finden.


Do-it-yourself-Tipps für Zuhause

Grundausstattung

  • Wide-tooth-Comb für sanftes Entwirren

  • Sprühflasche mit Wasser und Leave-in für Refreshing

  • Haaröle (z. B. Argan- oder Jojobaöl)

  • Satin-Schal oder Bonnet für die Nacht

Schritt-für-Schritt

  1. Sanfte Entwirrung: Haare abschnittsweise mit breit gezahntem Kamm entwirren.

  2. Feuchtigkeitsversorgung: Co-Wash oder milder Conditioner, gründlich ausspülen.

  3. Definition: Leave-in auf nasses Haar, Gel oder Curl-Cream für Halt.

  4. Partings: Für Cornrows oder Twists klare Abteilungen mit einem Rattail-Comb ziehen.

  5. Styling: Nach Wunsch flechten, twisten oder knoten. Am nächsten Tag vorsichtig öffnen für Twist-Out oder Bantu Knots.


Community, Medien und Weiterbildungsangebote

Online-Plattformen

  • YouTube: Tutorials von Stylist:innen aus Berlin und Hamburg.

  • Instagram: #NaturalHairDE und #ProtectiveStyles verbinden deutschsprachige Communities.

  • Facebook-Gruppen: Lokale Meetup-Gruppen in München und Köln für Erfahrungsaustausch.

Workshops und Seminare

  • Natural Hair Meetups in Leipzig oder Stuttgart bieten Praxis-Workshops.

  • Fortbildungen in Kosmetikschulen decken Themen wie Lockendefinition und Haartherapie ab.


Häufige Fragen zu Afrofrisuren

Wie finde ich den richtigen Salon?
Achten Sie auf Kundenbewertungen, Portfolio-Bilder und die Bereitschaft zu einem Beratungsgespräch vorab.

Wie oft sollte ich deep-conditionen?
Je nach Haarzustand ein- bis zweimal pro Woche. Bei sehr trockenem Haar sind zwei Mal optimal.

Sind Extensions schädlich?
Bei korrekter Anbringung und regelmäßiger Pflege schonen sie das Naturhaar; zu langer, zu enger Zug kann jedoch zu Haarbruch führen.


Relevante Informationsquellen

  • Wikipedia – Afro-Haare: Informationen zu Struktur und Geschichte (→ Wikipedia – Afro-Haare).

  • Naturkosmetikverband e. V.: Empfehlungen zu zertifizierten Pflegeprodukten (→ naturkosmetikverband.de).

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Tipps zur Kopfhaut- und Haarpflege (→ bzga.de).

Afrofrisuren sind nicht nur ein modischer Trend, sondern Ausdruck kultureller Identität und Selbstliebe. Mit Techniken von Cornrows über Bantu Knots bis zum klassischen Afro eröffnen sich unzählige Stylingmöglichkeiten. Die richtige Pflege mit Co-Washes, Leave-ins und Deep-Conditionern erhält die natürliche Haarstruktur, während Protective Styles das Wachstum fördern. Ob im spezialisierten Salon in Berlin, Hamburg, München oder Köln oder im Do-it-yourself-Verfahren zuhause – Afrofrisuren bieten kreative Wege, die eigene Persönlichkeit zu feiern und das Haar in seiner schönsten Form zu präsentieren.

Als Afro- Look (auch Afrolook geschrieben) bezeichnet man im Allgemeinen eine Frisur mit stark gekrausten, nach allen Seiten ungeordnet abstehenden dichten Locken des Trägers. Friseursalons die ihren Kunden Afro-Look Frisuren anbieten sind zum Beispiel in Münster, Heidelberg, Dortmund, Hamburg, Köln und Berlin ansässig. Langes, ungestyltes, wildes und lockiges Haar wurde schon in den 1960er Jahren zum Ausdruck der Hippiebewegung und der Trend zu allem Natürlichen brachte auf diese Weise die breite Popularität des Afro- Looks. Durch den Erfolg des beliebten Musicals Hair, der Popularität von dem legendären Musiker Jimi Hendrix und den Einfluss der Black- Power- Bewegung sowie der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner (Civil Rights Movement) erfreute sich der Afro- Look bei immer mehr Menschen, auch außerhalb der USA, entsprechender Beliebtheit. Eine besondere Rolle spielte der Afro- Look in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, da mit dem weit verbreiteten Slogan "Black is beautiful"(" Schwarz ist Wunderschön") das spezifisch auf Weiße zugeschnittene Schönheitsideal endlich unterlaufen und dadurch so genanntes "queer hair" oder "nappy hair" zum ersten Mal in den USA auf breiter Basis sichtbar und mit Stolz getragen wurde. Auch die Dauerwelle für den Mann wurde zu diesem Zeitpunkt mehr und mehr gesellschaftsfähig.

 

Zahlreiche Fotos unterschiedlichster Afro- Look Frisuren sind im Internet zum Beispiel hier zu finden.


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